KI-Konferenz „Brains on Silicon“: Highlights und Learnings für Agenturen und KMU

Auf der ersten „Brains on Silicon“-Konferenz in Dresden diskutierten Entscheider:innen, Entwickler:innen und Forscher:innen zwei Tage lang über Chancen, Herausforderungen und Verantwortung im KI-Zeitalter. Mitten im Geschehen: Drei Kollegen von Mindbox. Sie liefern Einblicke aus unterschiedlichen Perspektiven – von konkreten Tech-Use-Cases bis hin zu ethischen Fragen. Ihr Fazit: Wer als Agentur oder KMU Wettbewerbsvorteile erzielen will, braucht mehr als Tools. Es braucht Struktur, Verständnis für Wirkung und die richtigen Partnerschaften.

Brains on AI: Silicon Saxony liefert Impulse für Europa

Ganz oldschool mit Notizblock, kritischem Blick und hohen Erwartungen an das erste KI-Event dieser Größenordnung in Dresden waren unsere Kollegen Jonas, Otto und Mathias vor Ort. Bereits das Auftaktpanel mit Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft – unter anderem Frank Bösenberg von Silicon Saxony und Dr. Nicolas Flores-Herr vom Fraunhofer IAIS – setzte ein starkes Signal: „Brains on Silicon“ sei kein Testballon, sondern leiste einen ernsthaften Beitrag zur KI-Transformation im Herzen Europas. Ob die größte KI-Convention Sachsens wirklich den versprochenen Mehrwert liefern konnte und welche Learnings wir uns mitgenommen haben, berichtet das Mindbox-Team aus erster Hand.

Die Hauptbühne von „Brains on Silicon“ 2025 im Kongresszentrum Dresden.

Jonas’ Learning: KI kann, was du dir zutraust

„Brains on Silicon“ bot eine spannende Mischung aus Strategie, Forschung und Praxis. Während einige Vorträge eher an klassische Pitch-Präsentationen erinnerten, lieferten andere nachvollziehbare Wege zur Umsetzung – gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist das entscheidend. Besonders inspirierend war für mich die Session „Vom Prozess zum AI-Agent“, mit einem klaren Fokus auf n8n als Automatisierungsplattform. Hier wurde gezeigt, wie sich mit wenigen Klicks Routineaufgaben, zum Beispiel Reports aus Google-Analytics-Daten, automatisieren lassen – direkt, verständlich und ohne Marketingsprech.

„KI ist kein Plug-and-Play-Thema – bevor es schneller wird, wird es erstmal langsamer.“
Jonas König, Senior DevOps Engineer Mindbox

Zu sehen ist Jonas, Senior DevOps Engineer und Informationssicherheitsbeauftragter von Mindbox vor einem hellen Hintergrund. Er trägt ein grünes Shirt.

Mehrere Sessions zeigen klar: KI braucht nicht nur Systeme, sondern Menschen, die mitdenken, die lernen wollen – und die bereit sind, Prozesse neu zu denken. Das Tempo im KI-Bereich ist hoch, aber der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Vorbereitung. Mein Appell ist, sich selbst ernsthaft mit KI auseinanderzusetzen – auch wenn das heißt, erstmal im eigenen Tempo einzusteigen und neue Dinge zu lernen. Fortschritt entsteht da, wo man ausprobiert, auch wenn nicht alles sofort funktioniert. Bevor die Arbeit mit KI Fahrt aufnimmt, braucht es zunächst oft erst eine geringere Geschwindigkeit, mit der Basisstrukturen geschaffen werden.

Ottos Learning: KI-Fortschritt ist eine Frage der Kultur

Mein „Brains on Silicon“-Highlight war die Session „Digitale Transformation durch KI und Prozess-Automatisierung“ von Automatisierungsexperte Marcel Claus-Ahrens. Bei mir ist insbesondere der Gedanke hängen geblieben, dass Agenturen und Unternehmen nicht nur einzelne Prozesse optimieren, sondern ganze Workflows infrage stellen sollten. Nicht alles, was wir heute als Routine betrachten, muss in Zukunft überhaupt noch existieren. Wir müssen für uns beantworten: Wie viel Kontrolle geben wir ab? Und wie viel Vertrauen bringen wir KI entgegen?

„Eine spannende Erkenntnis war für mich, dass viele aktuelle Herausforderungen nicht technischer Natur sind – sondern struktureller und kultureller.“
Otto Apel, Senior Frontend Developer Mindbox

Zu sehen ist Otto Apel, Frontend Entwickler bei Mindbox.

KI wird oft noch als Add-on gedacht, als Werkzeug zur Effizienzsteigerung. Dabei zeigt sich immer deutlicher: Wer die Technologie wirklich nutzen will, muss sie in Denkweise und Arbeitskultur integrieren. Konkret bedeutet das für Unternehmen: Mit interdisziplinären Teams experimentieren, KI-Use-Cases dokumentieren, Entscheidungen nachvollziehbar machen und mit Low-Code-Tools wie n8n eigene Prozesse testweise automatisieren. Der Weg zur KI-fähigen Organisation beginnt mit kleinen, mutigen Schritten – aber mit einem großen Zielbild.

Mathias’ Learnings von Rechenzentren bis Richtlinien

„Besonders positiv fiel mir auf, wie viele Perspektiven Raum erhielten: Neben Forschung und Wirtschaft waren auch Vertreter:innen aus Behörden, dem Mittelstand und von Start-ups da – mit spürbarem Interesse an Austausch und Weiterentwicklung.“
Mathias Duchon, Research & AI Strategy Manager Mindbox

Zu sehen ist Mathias Duchon, Manager Research & AI Strategy bei Mindbox. Er steht vor einem hellen Hintergrund und trägt ein schwarzes Shirt.

Was mich besonders beschäftigte, waren die Themen Governance und strategische Souveränität. Es geht nicht nur darum, KI zu nutzen, sondern darum, sie nach europäischen Werten aufzubauen – dafür sind leistungsfähige Rechenzentren, verlässliche Datenräume und energieeffiziente Lösungen aktuell dringlicher denn je.

Sessions zu Teuken-7B, dem Chips Act oder dem Zusammenspiel von DSGVO und KI-VO machten klar, dass hier enormes Potenzial für Agenturen liegt, Verantwortung in ihrer eigenen Policy ernst zu nehmen, aber auch in der Beratung ihrer Kunden. Für Mindbox haben wir uns mitgenommen, unsere KI-Leitlinien um ein Kapitel zu „Trustworthy AI“ zu erweitern – mit noch klareren Leitplanken für Transparenz, Dokumentation und Verantwortung im Projektalltag.

3 KI-Take-aways für Agenturen und den Mittelstand

1. Der Mensch bleibt der Mittelpunkt
Technologie ist schnell, Kultur ist langsamer. Viele „Brains on Silicon“-Sessions haben gezeigt: Wer Mitarbeitende ermutigt und schult, eine gesunde Fehlerkultur lebt und Neugier kultiviert, schafft die Basis für echten Wandel.

2. Operative Umsetzung & Use Cases
Tools wie n8n und Praxisbeispiele von clicks.digital, der Otto Group oder Fraunhofer IIS sind der Beweis: Automatisierung ist machbar – mit Struktur, klaren Zielen und skalierbaren Prozessen. Für KMU lohnt es sich, mit konkreten Szenarien zu starten und eigene Erfahrungen zu sammeln.

3. Strategische KI-Souveränität & Governance
Netzwerke wie Silicon Saxony machen deutlich: Wer KI europäisch denken will, sollte mitgestalten. Für Unternehmen heißt das: Mitglied werden, Wissen teilen, Verantwortung übernehmen – gerade im Mittelstand ein unterschätzter Hebel.

Fazit: Dresden liefert als KI-Standort ab

Das Mindbox-Resümee zu „Brains on Silicon“: Es war laut, inspirierend, randvoll mit Eindrücken – aber auch bestens organisiert, inhaltlich überzeugend kuratiert und weit mehr als nur ein Tech-Event. Dresden hat gezeigt, dass es über KI-Kompetenzen verfügt und diese auch über Sektoren, Disziplinen und Perspektiven hinweg zusammenbringen kann. Das setzt ein starkes Statement für den Standort Sachsen. Chapeau an das Organisationsteam, wir erwarten mit Vorfreude die Ausgabe 2026!

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